Asperger – Kompensationsstrategie Nachahmen/Anpassen

Fragen zum Asperger-Syndrom


• Gibt es wirklich weniger Frauen als Männer mit Asperger-Syndrom?
• Was passiert, wenn sich Menschen mit Asperger so sehr anpassen, dass sie nicht mehr erkannt werden? Nicht von sich, nicht von anderen?
• Wie kommt man aus dieser Falle heraus?

Kompensationsstrategien

Nach Tony Attwood gibt es vier Kompensationsstrategien beim Asperger-Syndrom:

  • Reaktive Depression (Schuld bei sich selbst suchen)
  • Flucht in die Fantasie
  • Nachahmen/Anpassen
  • Leugnen und Überheblichkeit

In meinem heutigen Beitrag geht es um das Nachahmen und die Anpassung.

Sozialisation von Frauen

Frauen generell zeigen durch ihre Gene und der Sozialisation das Verhalten des Zusammenhalten und der Herstellung von Harmonie. Wohl auch aus diesem Grund setzen Aspergerinnen meistens die Nachahmung und Anpassung von den oberen vier Punkten ein.

Was bedeutet Kompensation?

Laut Wikipedia (Stand: 10.10.2016) bedeutet Kompensation Ausgleichen oder Ersetzen. Im psychologischen Kontext bedeutet das, dass vermeintliche Mängeln oder negative Eigenschaften durch andere Fähigkeiten ausgeglichen oder ersetzt werden.

Aspergereigenschaften kompensieren

Menschen mit Asperger (bzw. einer Autismusspektrumstörung) versuchen ihre vermeintlichen Defizite, ihre ungeliebten Eigenheiten durch ein angepasstes Verhalten zu ersetzen, welches sie durch Handlungen und Äußerungen im Umfeld nachahmen. Sie passen sich an und funktionieren, sodass sie nicht mehr auffallen und dazu gehören.

Versteckte Aspergerinnen

Aspergerinnen sind in der Lage sich unter Umständen dermaßen perfekt an ihr Umfeld anzupassen, dass sie nicht entdeckt werden, besonders, wenn noch eine Hochbegabung/Hochsensibilität hinzukommt. Attwood erforschte, dass deshalb nur ungefähr ein Viertel der Aspergerinnen erkannt und diagnostiziert werden. Bis dato wurde fälschlicherweise davon ausgegangen, dass es mehr Asperger als Aspergerinnen gibt. Man sprach von einem Verhältnis 4 : 1 ( Männer : Frauen).

Folgen dieser Kompensationsstrategie

Menschen mit dem Asperger-Syndrom haben das Anpassen mitunter derart verinnerlicht, dass sie nicht nur das Umfeld täuschen, sondern auch sich selbst. Sie wissen weder, wer sie sind, noch wenden sie die Anpassung bewusst an. Das ständige Anpassen und Nachahmen erfordert unwahrscheinlich viel Kraft und Energie. Läuft die Anpassung automatisch ab, werden keine bewussten Pausen oder Auszeiten genommen. Die damit einhergehende dauerhafte Überforderung führt diese Menschen oftmals in eine Unzufriedenheit oder schlimmer, in Krankheiten wie Depression.

Änderungen des Mechanismus

Wer diese Entwicklung in seinem Sinne ändern möchte, sollte diesen Automatismus durchbrechen. Hierfür ist ein bewusster Umgang mit sich und seinem Umfeld notwendig. Handlungen und Äußerungen sollten reflektiert und analysiert, um zu erkennen, warum man tut, was man tut. Auch die Frage, ob das Verhalten antrainiert oder das Eigene ist, ist wichtig. Je nachdem, sollten sich Strategien überlegt werden, um mehr aus sich selbst heraus zu unternehmen und man wieder man selbst sein kann.

Schwierigkeiten

Natürlich ist es nicht einfach plötzlich auf sich zu hören oder man selbst zu sein. Denn wer sein Verhalten perfektionierte, und immer erst im Außen schaute, was “richtig” oder “angemessen” ist, dem fällt die Umstellung schwer. Aber das Ziel lautet: sich selbst zu fragen und aus sich selbst heraus zu agieren.

Mein Fazit

Aspergereigenschaften werden unter anderem durch die Kompensationsstrategie Nachahmen und Anpassen kaschiert oder ganz verheimlicht, vor allem von Frauen. Diese ständige Überforderung führt nicht selten zur Unzufriedenheit oder Krankheiten wie Depression. Diese Entwicklung umzukehren bedarf einer ständigen Reflexion, um die Automatismen zu erkennen, zu durchbrechen und stattdessen sich selbst zu entdecken. Dieser Weg ist nicht immer einfach, aber umsetzbar.

Traue dich und bringe dich als vollständigen Menschen zum Vorschein! Du bist es Wert gesehen zu werden!

Eure,

Manon García  😀

 

Das Video zu diesem Beitrag gibt es hier:

 

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