Das smarteste Kind von allen – eine Mutter macht sich Gedanken

Jährliches Textinen Blogwichteln

Im Rahmen dieser jährlichen Tradition,

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Blogwichteln im Frauen-Netzwerk Texttreff (www.texttreff.de)

bei dem man sich Beiträge für Blogs beschenkt, bekam ich mein Geschenk von Barbara Stromberg. Sie ist freiberufliche Texterin, Autorin und Pressereferentin für Unternehmen (www.Textorama.de) und betreibt das Portal “Schreiben als Beruf” (www.schreiben-als-beruf.de). Auch ihre vierjährige Tochter liebt wie die Mutter Buchstaben und Bücher. Ich fragte Barbara, was ihr zum Thema Hochbegabung einfällt, auch im Bezug auf ihre Tochter.

Hochbegabt, hochsensibel

Ich weiß nicht, ob ein entsprechender Test mir eines dieser Siegel verleihen würde. Klugscheißer – zweifelslos. Bisweilen überempfindlich- auch.

Wenn ich allerdings mein Töchterchen ansehe… Da kommt mir dann schon bisweilen der Gedanke, dass sie eine von den helleren Kerzen auf der Torte ist. Zumindest, was Kreativität, technisches Verständnis und Logik angeht. Wie sollte es in aller Bescheidenheit auch anders sein, bei diesen Eltern.

Ja, ich weiß, alle Eltern, die ihre Kinder lieben, finden, dass sie die tollsten, süßesten und bezauberndsten Frätzchen von allen haben. Auch wenn sie noch so widerspenstig und nervenzersägend sind. Aber im Vergleich zu den anderen sind sie immer absolute Top-Produkte der elterlichen Erziehung.

Was hat nun unser Töchterlein, was andere Vierjährige nicht haben?

Beispiel: Sie hat eine kleine Werkstatt in ihrem Zimmer. Liebste Spielzeuge sind ihr rosa Prinzessinnen-Tacker, der Klebefilmspender, vier Schere, fünf Handvoll Bunt-, Filz und Wachstifte und ein gutes Dutzend Klebestifte mit und ohne Glitzer. Da wird ge- und beklebt, geschnibbselt, gefaltet und bemalt mit Pappkartons, Bläschenfolie, Pralinenpapier, Krepp und (wie es sich für Mädchen in dem Alter gehört) Unmengen von Glitzerkram. Tür zu, Kind stundenlang verschwunden.

Und dann taucht sie auf als Dütdütdüüüüt-Roboter, überreicht stolz eine Flaschenpost oder hat sich ein Brettspiel ausgedacht. Dieses Talent ist auch schon im Kindergarten aufgefallen. Ein Glück, dass in ihrer Gruppe eine Kunstpädagogin für Impulse sorgt.

Ich möchte mich jetzt nicht in Lobhudelei des Töchterchens ergießen, das will ja auch niemand lesen, aber nachdem Manon mich darum bat, mir zum Thema Gedanken zu machen, ging das Kopfkino los.

Wie wird die Schule mit diesem Vorwissen?

Was tun, wenn sich herausstellt, dass das Töchterchen, dass jetzt schon seinen Namen schreibt und recht sicher mit den Fingern rechnen kann, vor der Einschulung den Stoff der ersten Klasse aus uns herausgesaugt hat und schon alles weiß, was es zu lernen gilt? Oje, sie wird sich langweilen! Sie wird die Schule fürchterlich öde finden. Sie wird entweder bockig verweigern oder andere zum Wahnsinn treiben. Oh, nein! Eine Schullaufbahn im Keim erstickt! Kann es nicht wie andere Vierjährige alle Autonamen von „Cars“ auswendig lernen oder uns beim Memory abziehen?

Und dann der erlösende Moment. Das Kind kommt schimpfend mit blau verschmierten Händen aus dem Zimmer. Mit Filzstift auf Plastik gemalt. Puh, Glück gehabt. Doch eine Vierjährige wie alle anderen.

Wie macht sich eine Hochbegabung bei Vierjährigen bemerkbar?

Man weiß ja als Eltern nie, was tatsächlich eine Hochbegabung ist und was einfach nur ein Faible. Dumm ist sie nicht, begriffsstutzig auch nicht, nur manchmal taub und stumm, wenn man sie etwas fragt, worauf sie nicht antworten möchte.

Wir warten mal ab, wie sich das Kind und seine Talente entwickeln. Sie ist selbstbewusst und stur genug, um uns zu zeigen, wo der Hase läuft und wo eben nicht. Und wenn es soweit ist, fragen wir die Experten und überreichen unser Zwerglein in bester Hoffnung der Hochbegabtenförderung, die glücklicherweise hier in Düsseldorf ein paar Anlaufstellen hat.

Und solange halte ich die Augen offen und lass das Kind machen. Beantworte Fragen, schreibe und rechne mit ihr, wenn sie Lust hat. Und kaufe tütenweise Bastelkram im 1-Euro-Laden.


Vielen lieben Dank Barbara für deine Gedanken zum Thema Hochbegabung. Der Einstieg in die Schule ist sehr schwierig, gerade, wenn das Kind schon vieles von dem weiß, was gelehrt werden soll. Es gibt ja die Möglichkeit ein Kind die erste Klasse überspringen zu lassen, aber da habt ihr hoffentlich gute Ansprechpartner in den Anlaufstellen für Hochbegabtenförderung. Es ist schön zu lesen, dass euer Kind in euch Eltern, wie auch im Kindergarten Menschen um sich hat, die sie fördern.

Barbara Stromberg hat zwei Bücher geschrieben, die ihr hier bei Amazon nachschauen könnt.

Eure,

Manon García

4 Replies to “Das smarteste Kind von allen – eine Mutter macht sich Gedanken”

  1. Ich habe eure beiden Blogwichtelbeiträge gerade mit viel Spannung gelesen und finde sie nicht nur jeweils für sich genommen interessant, sondern auch in der Art, wie sie einander ergänzen. Denn Manons Beobachtung, dass mit einem Begriff wie “Hochbegabung” sofort gewichtige Assoziationen einhergehen, wird von Barbaras Überlegungen zum Thema (und gerade von ihrem “Puh, Glück gehabt” angesichts der Hoffnung, jemand sei eben doch “wie alle anderen”) schön unterstrichen. Hochinteressant finde ich auch Manons Ansatz, bestimmte heiße Eisen künftig lieber in fiktionalen Texten als in Sachbüchern anzupacken, denn es stimmt ja wirklich, dass man auf Dinge, die man aus Romanen und dergleichen lernt, oft offener zugeht.

    • Liebe Maike,
      es stimmt, was du hier schreibst, hatte ich mir gedacht. Bin aber nicht drauf eingegangen. 🙂 Vermutlich sollte es so sein, dass wir uns deshalb gegenseitig zogen.
      Danke für deinen Kommentar.

  2. Liebe Manon,
    sehr interessanter Artikel! Ich kenne jemanden, der ebenfalls ähnliche Anzeichen gezeigt hat und extrem hochbegabt ist. Es entwickelte sich jedoch in der Schule so, dass er den Sinn und Zweck von Lehrern und deren Aufgaben hinterfragte und sich so verhalten hat, als würde er bereits alles wissen…Was sagst Du dazu?
    Liebe Grüße.

    • Es freut mich, dass der Artikel interessant ist. Zu der Frage kann ich so ohne nähere Details natürlich nichts sagen.

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